Krefeld Pinguine

Zusammen stark sein

Einen Schritt zurück zu machen im Leben, muss für die eigenen Ambitionen und die Zukunft nicht immer verkehrt sein. Man schafft Raum und Zeit für Reflexion und zum Sammeln neuer Kräfte, um dann in den nächsten Jahren alte Trampelpfade zu verlassen, die doch keinen Erfolg mehr versprochen haben, und seinem Ziel näherzukommen. So ergeht es augenblicklich den Krefeld Pinguinen nach ihrem unglücklichen Abstieg im Frühjahr aus der Deutschen Eishockey Liga ins Unterhaus DEL2. Nach fast drei Jahrzehnten in der höchsten Spielklasse seit der Ligagründung 1994 und der vielumjubelten Meisterschaft 2003 arbeitet der Proficlub an seiner baldigen Rückkehr und an einem gesunden und stabilen Fundament, auf dem Erfolge für die Zukunft gedeihen. Die Pinguine treten einen Schritt zurück, um neuen Anlauf zu nehmen und stärker zu sein für die folgenden Jahre. 

Nach einem Sturz wieder aufzustehen – darum geht es im Leben nach einer schmerzlichen Niederlage wie auch im Spitzensport. Es schärft im Idealfall die Sinne, es strafft die Gedanken, verleitet zu Selbstkritik und gewährt daher neue Ideen. Und so ist es bei den Krefeld Pinguinen geschehen. „Wir haben einen Bodycheck abbekommen, jetzt werden wir uns schnell wieder aufrichten“, bringt Clubsprecher Mark Thiel die neue Jetzt-erst-recht-Attitüde auf den Punkt. Die neuen Pinguine leben das Miteinander auf und neben dem Eis und präsentieren sich mit Bescheidenheit, die gut ankommt im Umfeld. Der Schulterschluss mit Fans und Sponsoren wird unternommen. Die Saisoneröffnung war bestens besucht und von neuer Aufbruchsstimmung geprägt. Die vielen tausend begeisterungsfähigen Eishockey-Fans hoffen auf bessere Zeiten. Spieler zum Anfassen, ein guter Draht zur Basis, viel Kommunikation. Mit Demut gehen die Pinguine die neue Zeitrechnung in der DEL2 an. 

Der Leitsatz „Familie, Heimat, Nähe“, der in Zusammenarbeit mit den Anhängern aufgestellt wurde, dient als Orientierung und wird immer mehr mit Leben gefüllt. „Wir verfolgen diese Werte und wollen gleichzeitig guten Sport bieten“, sagt Thiel über die Ausrichtung des Clubs, der seine Wurzeln und Identität nicht vergessen hat. Sergejs Saveljevs, Geschäftsführer und Sportlicher Leiter, weiß um die Anforderungen, die der traditionsreiche Eishockey-Standort Krefeld mit sich bringt und geht die Aufgabe mit viel Elan an: „Wir möchten uns sowohl sportlich als auch wirtschaftlich stabil aufstellen, junge und talentierte Spieler fördern und die Bindung zur Stadt und allen Krefeldern stärken. Dieses Vertrauen müssen wir uns aber stetig und immer wieder aufs Neue erspielen.“

Die Partnerschaft der Profi-Abteilung mit dem Stammverein Krefelder EV, der für seine Jugendarbeit und Ausbildung mit der Höchstnote von fünf Sternen vom Deutschen Eishockey Bund wiederholt ausgezeichnet worden ist, stärkt die Bande und eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten im sportlichen Bereich mit eigenen Talenten, die die Farben Schwarz und Gelb im Herzen tragen und an der Westparkstraße eine bessere Perspektive versprechen. Die U23 in der Oberliga, dazu die Deutsche Nachwuchsliga für die jüngeren Jahrgänge, in der Jugendliche des KEV Wettkampfhärte erfahren und auch im vereinseigenen Internat zusammenleben können. „Der KEV ist ein toller Ausbildungspartner. Trainer und Vereine stehen im engen Kontakt“, lobt Thiel die Verbindung. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Spieler aus der Oberliga-Mannschaft bei uns Anschluss finden.“ 

Die sportliche Philosophie wird deutlich: eine hohe Identifikation mit Krefeld, Spieler an den Verein binden, die eine Vergangenheit beim KEV oder den Pinguinen haben und viel Ehrgeiz mitbringen, für ihre Mannschaft und die Fans alles zu geben. Routiniers wie Pascal Zerressen, Philip Riefers oder Marcel Müller geben ein Beispiel dafür, wie sie an ihrer alten Wirkungsstätte noch einmal alles versuchen. Starke Säulen wie Alexander Weiß als Kapitän, Leon Niederberger, Tom-Eric Bappert oder Sergei Belov sind geblieben, um den Abstieg vergessen zu machen. Mit ihrem neuen Trainer, dem Schweden Leif Strömberg, gehen die Pinguine den Konkurrenzkampf als Aufstiegs-Aspirant im neuen Umfeld der DEL2 beherzt an.  Sergejs Saveljevs hat den Kader neu komponiert. Er verbindet den Sport mit dem Business. Der emsige Mittzwanziger ist gut befreundet mit dem Hauptgesellschafter Stefano Ansaldi, der mit seiner Save‘s AG in Lugano vor zwei Jahren die Pinguine vor dem wirtschaftlichen Kollaps rettete. Saveljevs kennt die besondere hiesige Bedeutung des Eishockeys für die Menschen bestens: „Krefeld ist eine Eishockey-Stadt. Das merkt man bei jedem Spiel. Unsere Fans gucken ganz genau darauf, was wir wie und wann machen und sind stets mit Herz und Seele bei ihrem Verein“, sagt der in mehreren Ämtern tätige Macher und stellt heraus: „Das müssen wir uns immer wieder klar machen – wir haben eine große Verantwortung gegenüber unseren Unterstützern, Sponsoren, Partnern und der Stadt. Tradition gerecht zu werden, ist das Eine, sich für die Zukunft aufzustellen, das Andere. Daran arbeiten wir jeden Tag.“ 

Der Grundstein für die Zukunft wird heute gelegt. Es wird eine Kraftanstrengung der gesamten Pinguine-Familie sein. Als Einheit, Hand in Hand mit den Fans und Unterstützern, ist das gemeinsame Ziel erreichbar. Die Pinguine von morgen, sie werden noch stärker sein als heute.  

KEV Pinguine Eishockey GmbH 
Westparkstraße 111
47803 Krefeld
Geschäftsführer: Sergejs Saveljevs
Tel.: 02151/76239-0
E-Mail: Info@krefeld-pinguine.de

www.krefeld-pinguine.de

Foto: Christoph Jürgens

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